Günther Holler-Schuster
Schwierigkeiten der Interpretation
Gedanken zum Werk von Josef Mikl
aus dem Katalog: Works from 6 decades
hrsg. von Danubiana Meulensteen Art Museum, Galerie bei der Albertina Zetter und Galerie Zimmermann Kratochwill, 2024
Gabriele Baumgartner
Ich war immer für Bücherkästen (JM 1991)
Josef Mikl zählt nicht nur in malerischer Hinsicht zu einem der wichtigsten Künstler Österreichs, sondern wird auch aufgrund seines Intellekts und seiner Belesenheit respektiert. Wie eng sein Leben mit Literatur verknüpft war, belegen nicht nur seine eigenen zahlreichen satirischen Schriften und Texte über Künstlerkollegen, sondern es flossen auch in seine Kunst immer wieder malerische Interpretationen seiner von ihm geschätzten Autoren ein.
Brigitte Mikl Bruckner,
Der Mikl
Keiner mag dich, doch jeder liebt dich!
Mit dir in den Ringkampf zu steigen – deine wilden mentalen Lupo’s...
Brigitte Mikl Bruckner,
Der Josef Mikl-Grund
Mit dem Grundierhandwerk beginnt alles.
Notwendig für samtige, goblinhafte Tiefen bei großen Flächen, für klare, präzise, durchschneidende Pinselstriche, leuchtende Farben in klarster Form, matt und glänzende Oberflächen nebeneinander, kräftiges Leinen als Grundlage. Spannung bis im kleinsten Detail erhalten.
Alois Brandstetter
Josef Mikl
Eine frühe Bekanntschaft mit Josef Mikl, mit seinem Werk nämlich, ist verbunden mit einem Schockerlebnis. Als Teilnehmer einer Tagung im Salzburger Bildungshaus St.Virgil betrat ich des Morgens nach einer wegen der vielen lästigen Gelsen in meinem Zimmerchen unruhig verbrachten Nacht ganz zerstochen die Kapelle des Hauses, um am Morgengottesdienst teilzunehmen.
Otto Breicha
Der junge Mikl
Beginn und frühe Jahre
1945 war das große Schießen vorbei, an dem der damals Sechzehneinhalbjährige mit Erfolg nicht teilnahm.
Der Sohn eines Handwerkers (Maurers) war zur politischen Enthaltsamkeit erzogen worden. Mit den aktuellen politischen Entwicklungen hatte er nichts „am Hut". Er las viel (und schon damals kritisch), wurde vom Theater stark angeregt (weshalb er für seine Zwillingsschwester ein handliches Zimmer-Theater improvisierte).
Wieland Schmied
Eröffnungsrede Juli 1999, Jesuitenkirche
Galerie der Stadt Aschaffenburg
Die Bildwelt, die Josef Mikl uns vor Augen stellt, ist beides: einfach und komplex zugleich. Von allen Bildern Josef Mikls geht die Suggestion der Spontaneität aus. Sie scheinen geradezu vor Spontaneität zu bersten. Und doch verdanken sie ihr Entstehen einem Arbeitsvorgang, der von Kontrolle, Disziplin und einem beinahe ätzenden kritischen Bewußtsein beherrscht ist. So direkt ihre Wirkung sein mag: Josef Mikl erreicht seine Bilder nur auf Umwegen. Das macht ihren Reichtum aus.
Helga Dostal
Zur Ausstellung im Wiener Theatermuseum
Es war wohl in den damals ehrwürdigen Hallen der Akademie der bildenden Künste in Wien, in der ich Josef Mikl, Magister artium, Ordentlicher Hochschulprofessor und Leiter einer Meisterschule für Malerei an der genannten Institution, erstmals persönlich begegnete.