Über Roland Goeschl, 1965

 

Die Plastiken Roland Goeschls lenken viermal unsere Aufmerksamkeit auf sich.

Einmal, weil sie bunt sind:

Rot-Blau, jetzt auch Rot-Blau-Gelb, später vielleicht auch noch anders.

Zweitens, weil sie Volumen zeigen und sich eher dehnen als schrumpfen.

Denn eine Plastik schrumpfen lassen heißt, eine Plastik verderben.

Drittens, weil sie nichts mit Pop-Art zu tun haben. (Später kann man in diesem Satz den Namen Pop-Art durch die kommenden journalistischen Stile ersetzen.)

Und viertens, weil sie persönlich gemeint sind.

Was heißt das?

Das heißt, dass ihre Eigenart privat entwickelt und nicht durch die Kunstgesellschaft diktiert wurde.

 

in: Josef Mikl, Über Roland Goeschl, Geh durch den Spiegel, 42. Ausstellungskatalog Galerie Der Spiegel, Köln, Folge 42/1965